Montag, 23. April 2012

Review: Harry Potter und der Halbblutprinz



Mit "Harry Potter und der Halbblutprinz" nähern wir uns langsam dem Ende der Serie - wobei das tatsächliche Ende sich wohl noch eine Weile hinauszögern wird, zumindest solange, bis ich für die letzten beiden Teile einen Rechner aufgetrieben habe, der die Minimalanforderungen erfüllt und ein akzeptables Spielen ermöglicht.

Entwickelt wurde das Spiel von EA Bright Light, ein zu Electronic Arts gehörendes Studio aus England, dessen Ursprünge auf Bullfrog zurückgehen, von welchen das geniale Dungeon Keeper stammt. Im Jänner dieses Jahres wurde das Studio von EA dichtgemacht. Veröffentlicht wurde das Spiel 2009.

Auf der Verpackung wird auf drei Tätigkeiten hingewiesen: Zaubertränke brauen, duellieren und Quidditch. Die drei Screenshots zeigen diese drei Tätigkeiten, es wird nichts versprochen, was im Spiel nicht gehalten wird. Das Handbuch umfasst 16 Seiten und ist diesmal ausschließlich auf deutsch gehalten.

Wie auch die Vorgänger ist das Spiel wohl am ehesten dem Action-Genre zuzurechnen. Die Installation dauerte rund eine Stunde, lief ansonsten aber problemlos ab. Interessanterweise kann man aus 16 verschiedenen Sprachen auswählen - sicher hilfreich, wenn man mal seine Schwedisch- oder Tschechisch-Kenntnisse aufpolieren will.  

Harry im 6. Schuljahr

Danach folgte das Intro, das die Vorgänge in Spinner's End zeigt, bevor das Spiel begonnen werden kann.
Wie schon Teil 5 startete auch Teil 6 automatisch mit einer Auflösung von 512x384 Pixeln. Als erstes war also mal Einstellungen raufschrauben angesagt. Schwierigkeitsgrade gibt es im Gegensatz zu "Orden des Phönix" diesmal nicht.

Die Steuerung erfolgt mit Maus und Tastatur oder mit einem Gamepad. Leider gehörte meines auch dieses mal nicht zum erlesenen Kreis der auserwählten und unterstützten Gamepads. Allerdings war die Maus- und Tastatursteuerung besser umgesetzt als in Teil 5, Harry konnte sich mit der Maus umsehen. Die Tasten waren, soweit ich mich erinnere, nicht frei belegbar, allerdings war die Voreinstellung nachvollziehbar und gut zu verwenden.

Die Grafik war auf meinem Laptop nicht wirklich besser als in Teil 5, stellenweise eher schlechter - nun ja, hier stößt meine Onboard-Grafikkarte wohl an ihre Grenzen. Leuchtende Glanzeffekte im Haar, wie ich sie in Trailern und anderen Screenshots bewundern konnte, gab es bei mir leider nicht zusehen - dafür aber hin und wieder Löcher, durch die man durch Köpfe hindurchsehen konnte. Einige Figuren, speziell Ginny und Hermione, sahen stellenweise sogar zum Fürchten aus.

Ginny und Hermione

Dafür war die Musik in Ordnung, nicht ganz so gut wie in Teil 5, aber passend und die Stimmung unterstreichend. Hermiones Stimme kam mir auch nicht ganz so quietsch-kreischig vor wie im Vorgänger.

Nach den 5 bisherigen Spielen habe ich mich vor Teil 6 konkret gefragt, was für Erwartungen ich diesmal habe. Folgende Punkte schienen mir wichtig:
  • Hogwarts frei erforschen zu können wie in Teil 5
  • Slughorn musste eine halbwegs bedeutsame Rolle spielen
  • Harry musste mit Dumbledore unterwegs sein
Prinzipiell wurden diese Erwartungen erfüllt. Der Storyline des Filmes wurde teilweise gefolgt, vielleicht sogar mehr als in Teil 5. Natürlich musste wieder gekürzt werden, viel Handlung lief in Zwischensequenzen ab.

Horace Slughorn

Mit wenigen Ausnahmen lief Harry diesmal nicht mit Ron und Hermione im Schleppau rum. Witzig war, als man kurz Ron spielte durfte, der unter Einfluss des Liebestranks stand und alles in rosa und mit Herzchen sah.Während einem Quidditch-Match hat man auch mal die Rolle von Ginny übernommen.

Ron, verliebt

Insgesamt gab es aber weniger bekannte Gesichter als in Teil 5: unter anderem durfte Dumbledore zwei Privatstunden geben und in der Höhle seine Zauberkünste demonstrieren, wenn auch nur in einer Zwischensequenz, Luna spielte an zwei Stellen eine kleine Rolle, Flitwick durfte überhaupt nur wortlos rumstehen (er ließ sich allerdings quer durch den Raum schieben)... Snapes Rolle war erwartungsgemäß größer als in den übrigen Teilen, hätte aber durchaus umfangreicher sein können. Leider sah er, wie auch schon in Teil 5, etwas seltsam aus - im Gegensatz zu den anderen Figuren ähnelt er kaum seinem Darsteller aus den Filmen.

Ein etwas plattgedrückt aussehender Snape

Das Spiel baut auf dem selben Hogwarts auf wie Orden des Phönix, einige Gebiete sind neu dazugekommen, einige wurden entfernt, einige sind nun wo anders und einige sind zu etwas anderem geworden. Im Großen und Ganzen blieb die Grundarchitektur aber die selbe. Praktischerweise gab es diesmal neben den wichtigsten Orten und Portraitabkürzungen Beschriftungen, die zeigten, was sich dort verbirgt.

Die Marauder's Map war diesmal nutzlos, sie wurde nur kurz eingeblendet, wenn ein neues Gebiet freigeschaltet wurde. Um sich nicht zu verlaufen, musste diesmal Nearly Headless Nick herhalten: wann immer man wo hin wollte, konnte man ihn rufen und sich hinführen lassen. Das ganze kam mir ein wenig zu übertrieben vor, er war zwar im Buch durchaus nett und hilfsbereit, aber ständig Harry quer durch Hogwarts geleiten? Da ich inzwischen die nicht immer logische Architektur von Hogwarts verinnerlicht hatte, war es aber ohnehin nicht oft nötig, auf Nick zurückzugreifen.

Gryffindor Duellierclub

Die auf dem Cover erwähnten Tätigkeiten - brauen, duellieren, Quidditch - spielen in der Tat eine große Rolle im Spiel. Bei all diesen Beschäftigungen konnte man auch Badges gewinnen, zB den Speedy Brewer Badge oder den Precision Flyer Badge.

Das Brauen der Zaubertränke war ganz interessant: der Reihe nach musste man verschiedene Zutaten in den Kessel gießen, umrühren oder aufkochen, bis eine bestimmte Farbe erreicht wurde. Einige Flaschen mussten auch geschüttelt werden und konnten einem um die Ohren fliegen, und wenn man was falsch machte, hat es auch schon mal wild gequalmt.
Leider ging beim Hinzufügen der Zutaten öfter mal was daneben, weil nicht immer erkennbar war, ob eine Flasche sich schon direkt über dem Kessel befand oder davor oder dahinter - aber immerhin hat mir das einen Messy Brewer Badge eingebracht.

Brauen eines Zaubertranks

Das Quidditch spielen ging auch überraschend gut - diesmal musste Harry durch Sterne fliegen, gelegentlich auch Kürbisdummys oder Gegner wegrempeln, bis er den Snitch in Händen hielt. Das Steuern war diesmal sehr einfach, kein Vergleich zum Hippogriff-Fliegen in Teil 3! Eigentlich steuerte das Spiel von allein, nur gelegentlich war ein leichtes Nachjustieren nötig, um einen Stern nicht zu verfehlen.

Duellieren war auch einfach, allerdings habe ich in den Duellierclubs nur getan, was nötig war. Das Ausführen der Zauber wurde wieder über Mausbewegungen geregelt. Selbst einen Kampf anzetteln, wie in Teil 5, konnte man diesmal nicht, man musste schon warten, bis man angegriffen wurde. Eingesetzt wurden die erlernten Fertigkeiten in diversen Kämpfen gegen Slytherinbösewichter oder Death Eater. Die Kämpfe waren eigentlich zu simpel: man musste lediglich mit einem Petrificus Totalus beginnen, womit die Bösen bewegungsunfähig gemacht wurden, und dann so lange Stupor nachwerfen, bis sie k.o. waren. Kampftechnisch gab es dadurch keine einzige wirkliche Herausforderung im ganzen Spiel, im Gegensatz etwa zu Orden des Phönix, wo Harry, trotz Unterstützung durch Ron und Hermione, nach einem missglückten Duell auch mal im Krankenflügel landen konnte. Hier wird er ohne weiters mit Death Eatern, Greyback und Bellatrix fertig, ohne selbst auch nur einen einzigen Treffer abzubekommen.

Kampf gegen Fenrir Greyback

Neu dazugekommen ist das Sammeln von Wappen und Miniwappen. Die Wappen waren kreuz und quer in Hogwarts versteckt, einige konnten einfach aufgesammelt werden, bei anderen musste man zu Tricks greifen: zerstören, um sie durch ein Gitter zu bekommen und sie dann wieder reparieren, mit explodierenden Kesseln aus der Wand sprengen, davor wachsendes Grünzeug abfackeln, sie aus hängenden Bannern schütteln... Einige waren nur auf ziemlich nervigem Weg zu erreichen, wenn etwa ein Wappen aus der Wand geschlagen werden sollte, indem man so etwas unförmiges wie eine Bank oder eine Vase zielgenau darauf schleudern sollte.

Noch lästiger war die Sache mit den Miniwappen: diese waren dort versteckt, wo die Umgebung funkelte. Um an die Wappen zu kommen, musste man Depulso zaubern, also mit der Maus klicken. Zu den Verstecken zählten so ungefähr 90% aller Lichtquellen, die Miniwappen tauchten auch immer wieder auf's neue auf, wenn man daran vorbei lief. Das war irgendwann nicht mehr besonders lustig.


Miniwappen sammeln

Schade auch, dass es nicht mehr annähernd so viel zu entdecken gab wie in Teil 5: dort konnte man Vasen, Simse, Regenrinnen reparieren, Teppiche zurückschlagen, Ritterrüstungen aufstellen, Holztafeln freilegen, Kamine und Fackeln anzünden, an vielen Stellen rumklettern, alle möglichen Objekte verzaubern... Hier: nichts, außer unter Fackeln und Laternen mal zu klicken, um die Miniwappen einzusammeln. Das hat das Spiel schnell langweilig gemacht.

Die Atmosphäre war leider nicht ganz so gut wie in Teil 5. Dort war es ziemlich belebt, überall haben Schülerinnen und Schüler miteinander geredet - auch wenn sich die Dialoge immer wiederholt haben. Diesmal liefen sie irgendwie wie in Trance herum, bei Gesprächen wurde ein Satz gesagt, dann schwiegen sie sich an und gingen wieder ihrer Wege. Interessanterweise konnten sie diesmal auch auf der großen Treppe rumlaufen - und Slytherins wie auch Ravenclaws liefen ohne Probleme in den Gryffindor-Gemeinschaftsraum rein, weil das Portrait der Fetten Dame sofort aufsprang, sobald irgendjemand draußen vorbei lief - sowas!

Schade auch, dass es Koboldstein, Knallpoker und Schach nicht mehr gab, das hatte die Innenhöfe, Räume und Gänge viel belebter und realistischer wirken lassen.
Auch ein wenig ooc fand ich, dass Harry, der in Teil 5 anderen nicht mal seinen Geschichtsaufsatz leihen wollte, plötzlich für jeden Hinz und Kunz Tränke braute.

Quidditch-Match

Wie auch schon in Teil 5 konnte man nach Beenden der eigentlichen Storyline weiterspielen und die fehlenden Wappen oder Badges einsammeln, wodurch das Spiel wieder einen nicht ganz abgeschlossenen Eindruck hinterließ.

Bugs gab es dafür keine, auch das Speichern funktionierte diesmal problemlos und ohne Fehler (wenn ich mich nicht irre, ging es allerdings nicht während Duellen oder dem Brauen - was aber ok ist).

Zum Fazit:
+ Zaubertränke brauen war grundsätzlich interessant
+ die Steuerung war geradezu paradiesisch im Vergleich zu Teil 5 (oder gar Teil 4 *schauder*)
- Wappen sammeln wird schnell langweilig, sonst kann man nur brauen, duellieren, Quidditch spielen
- nichts zu entdecken (außer Wappen *schnarch*)

Bewertung: 6 Punkte.

Freitag, 13. April 2012

Review: Harry Potter und der Orden des Phönix



Bei Harry Potter und der Orden des Phönix handelt es sich um den 5. Teil der Serie. Nach Goblet of Fire habe ich mir einen besseren Nachfolger erwartet, bedingt vor allem dadurch, dass es wohl kaum möglich ist, ein noch schlechteres Spiel als Teil 4 zu entwickeln.
Daher hatte ich zwar gewisse Erwartungen an das Spiel, diese waren aber nicht zu hoch - schließlich wurde das Spiel, wie auch Teil 4, von Electronic Arts entwickelt, und wie die Erfahrung gezeigt hat, gehört Spieleentwicklung nicht gerade zu deren Stärken.

Das Spiel ist wohl am ehesten dem Action-Genre zuzuordnen, mit diversen Adventure-Elementen. Veröffentlicht wurde es im Jahr 2007.

Vom Cover der DVD-Hülle prangt Harry Himself, mit einigen Mitgliedern von Dumbledore's Army im Hintergrund. Auf der Rückseite gibt's nur 2 Screenshots und wenig Text, der jedoch nichts verspricht, was im Spiel nicht gehalten wird - das dafür gleich dreisprachig. Selbiges gilt auch für das Handbuch: französisch, spanisch und deutsch. Es ist nicht sehr ausführlich, aber das nötigste steht drin. Darüber hinaus gehört auch noch eine auseinanderfaltbare Karte dazu, auf deren Rückseite sich ein Poster von Dumbledore's Army (zumindest 'nem Teil davon) befindet.

Die Installation klappte problemlos, dauerte allerdings eine Ewigkeit. Nun ja, Hogwarts ist groß und es gab eine Menge Zwischensequenzen, da muss man wohl mit sowas rechnen. Ein wenig seltsam fand ich, dass das Spiel mit einer Auflösung von 512x384 Pixeln startete - zum Glück ließ sich das hochschrauben. Neben Auflösung und Detailstufe ließen sich auch Untertitel, Schwierigkeitsgrad (leicht, mittel, schwer), automatisches Speichern und die Tastaturbelegung einstellen. Neben Tastatur A und Tastatur B gab es auch noch ein Gamepad zu erkennen - theoretisch zumindest. Laut Internetrecherche gibt es nur eine handvoll Gamepads, mit denen das Spiel will - meines gehörte leider nicht dazu.

Nach dem Anpassen der Grafik startete das Spiel dann auch problemlos, etwas nervig ist jedoch, dass nach dem Laden eines Speicherstandes erst noch ein nicht-abbrechbares Intro mit dem Warner Bros. Logo zu sehen ist - wozu das denn bitte? Um mich darauf zu prägen, dass ich bei jedem Anblick dieses Logos wütend werde, weil ich sinnlos warten musste? Wenn ja, dann hat's geklappt.

Das Spiel selbst ist stark an den Film angelehnt, nicht an das Buch, und es wurde natürlich wieder kräftig gekürzt, um die Storyline unterzubringen. Einige Handlungsstränge wurden auch ein wenig verfälscht, und wie auch in Teil 4 gilt: wenn man Buch und Film nicht kennt, macht das ganze keinen Sinn. Allerdings gehe ich davon aus, dass die Gruppe der Käufer und Käuferinnen, die sich das Spiel auf gut Glück und ohne jedes Hintergrundwissen gekauft haben, eher gering ist.

Harry im 5. Schuljahr

Das Intro zum Spiel startet in Little Whinging, wo Harry und Dudley von Dementoren attackiert werden. Harry wird dann nach Grimmaulds Place gebracht, wo man die ersten Sprüche üben darf. Dann geht es auch schon nach Hogwarts, wo Harry den Umgang mit der Marauder's Map lernt und auf Moaning Myrtle trifft, die ihm vom Raum der Belohnungen erzählt - wenn Harry etwas entdeckt, erscheinen dort "geheime Dinge".
Bis zu diesem Zeitpunkt sind, diverse Zwischensequenzen und Tutorials inklusive, rund 15-20 Minuten vergangen, nun startet das eigentliche Spiel. Im weiteren Verlauf bekommt Harry nun diverse Aufgaben: Personen oder Bücher finden, Hausaufgaben machen, Okklumentikstunden bei Snape nehmen, für seine O.W.L.s üben, die Mitglieder für das DA-Treffen suchen oder ihnen bei diversen Problemen helfen und Umbridge wo immer es geht sabotieren.

Ron, Hermione und Harry: das Dreamteam von Hogwarts.

Trotz der Möglichkeit, mehrere Eingabegeräte anzusprechen, ist es in diesem Spiel übrigens nicht möglich, Ron und Hermione zu steuern - allerdings laufen sie einem die ganze Zeit nach und erinnern Harry ständig daran, was er gerade zu tun hat - "Wir sollten zu Hagrid gehen!" - "Müsstest du jetzt nicht in Snapes Büro sein?" - "Wir müssen Neville suchen!" - und das, während man ohnehin gerade auf dem Weg dorthin ist! Besonders nervig ist das ganze vor allem am Anfang, wenn man sich lieber erstmal ein wenig umsehen will. Und zu sehen gibt es in Hogwarts eine Menge: man kann sich auf dem ganzen Gelände frei bewegen, es gibt kaputte Vasen zu reparieren, Wandteppiche zur Seite zu schlagen, Bilder aufzuhängen, Fackeln anzuzünden... all das bringt Entdeckerpunkte.

Harry kann außerdem Koboldstein, Schach und Knallpoker spielen oder Slytherins zum Duell herausfordern, wobei er allerdings auch unterliegen kann. An einigen Stellen muss er sich auch mit Malfoy und Konsorten duellieren, dabei kann er dann auch im Krankenflügel landen.

Aus dem Alltag eines Hogwarts-Schülers.

Die eigentliche Storyline - die Visionen, die Reise mit den Thestralen, der Kampf im Ministerium - wird größtenteils durch Zwischensequenzen erzählt, man kann hier nur wenig selbst machen. Würde aber auch nicht viel bringen, nachdem ja feststeht, wie das ganze abläuft und ausgeht.
Im Ministerium darf man dann auch kurz als Sirius gegen Bellatrix und Lucius und danach als Dumbelore gegen Voldemort kämpfen. Ob es dabei möglich ist, durch falsches Kämpfen vorzeitig zu sterben, weiß ich nicht, jedenfalls ist es mir nicht passiert.

Dumbledore vs. Voldemort

Die eigentliche Handlung des Spiels ist schnell vorbei, je nachdem wie viel man vorher in Hogwarts entdeckt hat, kann es sein, dass der Spielfortschritt dabei nur bei 65-80% liegt. Alles, was danach noch passiert, hat mit der Geschichte nichts mehr zu tun, es kann aber weitergespielt und alles erforscht werden.

Harry Potter und der Orden des Phönix ist schwer zu bewerten. Einerseits hat sich EA stark angestrengt, wieder alles falsch zu machen:
  • Man ist wieder mal mit einer fürchterlichen Steuerung konfrontiert, die ein Bedienen mit der Tastatur fast unmöglich macht, und nur ein paar Gamepads werden vom Spiel unterstützt.
  • Ständig ändert sich die Kameraperspektive, sodass Harry plötzlich in die falsche Richtung läuft. Zwar gibt es in diesem Spiel eine "Entdeckeransicht", bei der man via Tastendruck die Kamera hinter Harry zentrieren kann, aber erstens funktioniert das nicht immer und zweitens ändert sich die Ansicht ja wieder, sobald sich Harry bewegt.
  • Die Handlung wurde bis zur Unkenntlichkeit gekürzt und so verändert, dass man kaum nachvollziehen kann, was eigentlich passiert.
  • Ron und Hermione nerven mit ihrem ständigen Gelaber, auch die anderen Figuren sagen immer nur das gleiche - besonders lästig ist das bei den Porträts, mit denen man bei jeder Benutzung des Geheimgangs kommunizieren muss.
  • Es gibt zwar die Möglichkeit, jederzeit zu speichern, aber damit speichert man nicht den tatsächlichen, aktuellen Spielstand, sondern nach der letzten gelösten Aufgabe oder Entdeckung. Wenn man also speichert, nachdem man fünf Aufgaben halb gelöst hat, ist dieser Fortschritt futsch - und nirgendwo im Handbuch wird darauf hingewiesen!
  • Ständig versperrt irgendwer den Weg: Treppen, schmale Gänge, Türen... andauernd muss man wen aus dem Weg schubsen, weil es sich staut.
  • Nach jedem Laden das nervige Intro mit dem Warner Bros. Logo!!!
  • Die "Dinge" im Raum der Belohnungen sind kurze Filmclips mit Interviews der Mitwirkenden, Szenen aus dem Spiel oder Bildern aus dem Film. Mal ehrlich, macht es Sinn, dass ich gleich zu Beginn des Spiels einen Clip sehe, der mir einen späteren Teil des Spiels spoilert? Hat hier denn gar keiner mitgedacht?
Die Figuren selbst sind noch stärker an ihre Filmvorbilder angelegt als es bei Teil 3 und 4 der Fall war - vielleicht ein bißchen zu stark, von wegen uncanny valley und so. Der Knuffigkeitsfaktor der Teile eins und zwei, in denen man munter bunte Bohnen gesammelt hat, ist vorbei: das Spiel ist erwachsener, aber nicht so düster wie Teil 4. Ein weiterer Pluspunkt, zumindest meiner Meinung nach: kein Quidditch! Die anderen Spiele, die man spielen kann, wie etwa Koboldstein, fand ich ganz interessant, wenn auch nicht abendfüllend. Nichtsdestotrotz eine nette Abwechslung, und durchaus passend im Setting eines Schulhofs.

Hogwarts & Grounds.

Einige Dinge sind allerdings auch besser geworden. Interessant ist zum Beispiel das Zaubern: es wird nicht mehr einfach nur wild mit der Maus rumgeklickt, sondern es müssen bestimmte Bewegungen ausgeführt werden. Die Maus wird weggeschoben oder hergezogen, nach oben und unten oder links und rechts bewegt, mit oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht - je nachdem ob man dabei die linke oder rechte Maustaste gedrückt hält, handelt es sich um einen Alltags- oder einen Kampfzauber. Obwohl das Zaubern bei gleichzeitiger Unmöglichkeit der Steuerung der Kameraansicht teilweise ziemlich nervig ist, hat dieses System einen gewissen Reiz.

Das beste am Spiel ist aber, dass man Hogwarts frei erkunden kann. Die ganze Anlage ist viel größer als das in den Vorgängerspielen der Fall war. Es gibt alleine vier Innenhöfe, den Turm der DADA mit Umbridges Büro, den Glockenturm, Gryffindor Tower mit dem Gemeinschaftsraum und den Schlafsälen, den Turm von Trelawny (bei der man leider nicht durch die Tür kann), die Eulerei, eine Steinbrücke, Viadukt, Hängebrücke und überdachte Brücke, das Badezimmer der Vertrauensschüler und Myrtles Mädchenklo, die Dungeons mit dem Klassenraum für Zaubertränke, die Bücherei (inklusive verbotener Abteilung), das Gewächshaus, Klassenräume für Verwandlung und Zauberkunst, den Raum der Wünsche, den Krankenflügel, das Bootshaus, Hagrids Hütte, die Eingangshalle und den Speisesaal, die große Treppe und natürlich massenhaft Gänge und Wege sowie Abkürzungen durch Portraits, die all das verbinden. Die Anlage ist so groß und verwirrend, dass man ohne die Karte wirklich aufgeschmissen wäre. Wobei die Karte allein ohnehin nicht ausreichend wäre, aber man kann darauf markieren, wo man hinmöchte, woraufhin Fußstapfen erscheinen, denen man bis zum Ziel folgen kann.

Die große Treppe - wer hat hier noch den Durchblick?

Überall in Hogwarts kann man Dinge entdecken: Holztafeln hinter Mauersteinen freilegen, geheime Symbole aktivieren, Passwörter für Portraitabkürzungen herausfinden, an Wänden rauf- und runterklettern, die Decke im Speisesaal verzaubern, die Beflaggung ändern, Kamine anzünden, Objekte verzaubern,... Stupides Rumballern wie in Teil 4 gibt es hier nicht, sogar die Kämpfe machen diesmal Spaß. Wenn einem ein Slytherin mal wieder frech kommt, kann man ihn mit levicorpus ein wenig rumbaumeln lassen, aber wenn man in Gegenwart eines Lehrers Ärger macht, wird man geschimpft oder bekommt Punkte abgezogen. Auch die Zauberprüfungen sind nett gemacht: Tränke brauen bei Snape, Alraunen umtopfen bei Sprout und auf Zuruf Objekte verzaubern bei Flitwick.

Snape gibt mir widerstrebend ein "ohnegleichen".

Die Atmosphäre im Spiel ist ebenfalls die meiste Zeit über gut getroffen. Überall laufen Schülerinnen und Schüler rum, unterhalten sich im Gang, spielen Koboldstein oder lesen in Büchern... Die Hintergrundkulisse - die Gespräche, Vogelgezwitscher, Geräusche des Bibliothek oder des Schulhofes - wirkt teilweise sehr realistisch, leider sind die Dialoge immer die gleichen. Aber wenn Harry mit Anhang die Treppen runterläuft und ihm andere Gryffindors immer wieder ein "Hallo Harry!" oder "Wie geht's?" zurufen, kommt das schon gut rüber.

Der Gryffindor-Gemeinschaftsraum, von oben.

Grundsätzlich ist der Sound im Spiel aber sehr gut gelungen. Die Musik stammt zum Teil aus dem Film, unter anderem kommt Hedwig's Theme vor, was natürlich auch einiges vom Zauber ausmacht. Leider hat Hermione eine ziemliche Quietschekreischstimme abbekommen, die noch dazu ständig rummotzt ("Wir sollten die Zeit lieber nützen, um zu Lernen.", "Wir könnten ein wenig B.E.L.F.E.R.-Aufklärungsarbeit betreiben."). Leider sind die Lippenbewegungen auch gar nicht synchron mit den Texten.

Die Grafik war großartig, außer vielleicht die Gesichter der Protagonisten, die teilweise ein bißchen zu realistisch und spooky rüberkamen. Aber Hogwarts selbst, der Raum mit der großen Treppe, die Lichteffekte an den großen Fenstern - das war alles wow! Da kann ich auch drüber hinwegsehen, dass die Bäume nur zweidimensional begrünt waren.


Impressionen

Der Spielfluss wurde, wie schon erwähnt, durch die Belohnungen unterbrochen - mitten im Spiel Interviews einzufügen war eine schwachsinnige Entscheidung, das hätte man im Anschluss machen können, außerhalb des Spiels oder über das Menü, aber doch nicht, wenn Harry irgend ein Glasding mit grünem Licht untersucht.

Die Zwischensequenzen waren graphisch ebenfalls in Ordnung, allerdings waren sie stellenweise schon sehr gehäuft, vor allem zu Beginn und dann im Ministerium.

Über Bugs bin ich diesmal nicht gestolpert. Zwei- oder dreimal ist das Spiel gecrasht, als mein Antivirenprogramm aufgepoppt ist, aber da gebe ich nicht dem Spiel die schuld. Insgesamt ist es durchaus stabil gelaufen.

Zusammenfassend lässt sich sagen: das ganze Erforschen von Hogwarts machte wirklich Spaß - viel mehr als die eigentliche Spielhandlung, die ohnehin auf ein Minimum zusammengekürzt wurde. Genau dadurch ergibt sich aber ein sehr "unrunder" Gesamteindruck: man bekommt gar nicht mit, wann die Storyline vorbei ist, es kommen keine Credits, die einem zeigen: jetzt ist es aus. Man hat, je nachdem wieviel man schon erforscht hat, vielleicht erst um die 70% Spielfortschritt - man hört im Prinzip erst dann auf, wenn man nicht mehr will oder alles auf 100% hat. Teil 5 ist daher auch das erste Spiel aus der Reihe, das mich länger als zwei Tage beschäftigt hat: ich musste alles entdecken.

Wie auch Der verborgene Kontinent gehört Harry Potter und der Orden des Phönix zu jenen Spielen, bei denen das Gesamtergebnis letztendlich größer ist, als die Summe der Einzelteile. Denn mit der schrecklichen Steuerung und Kameraführung, der quasi nichtvorhandenen Storyline, den wegversperrenden Figuren, den permanenten Unterbrechungen des Spielflusses und den immergleichen Dialogfetzen könnte ich dem Spiel kaum mehr als 5 Punkte geben.

Aber da ist dieses großartige Hogwarts, da sind Snape, Sprout, McGonagall und Flitwick, da sind die große Treppe und der Gryffindor-Gemeinschaftsraum, da sind Türme und Gänge und jede Menge Objekte zum Verzauben - das macht eine Menge wett! Ich musste sehr mit mir hadern, ob es nicht doch mehr oder weniger sein sollte, aber letztendlich muss ich mich ja festlegen: 7.5 Punkte für Harry Potter und der Orden des Phönix.

Montag, 9. April 2012

Kurzbericht: Harry Potter 1-4

Long time no see... nun ja, das letzte halbe Jahr war sehr stressig und hat viel aktive Zeit gekostet, Spielen hatte da leider keine Priorität. Aber die letzten 6 Tage habe ich mächtig aufgeholt und mich durch die Harry Potter-Spiele Teil 1 bis Teil 4 gekämpft.
Von jedem Spiel ein komplettes Review ist mir zu viel Arbeit, deswegen hier eine kurze Zusammenfassung meiner Erfahrungen:


Titel: Harry Potter und der Stein der Weisen
Erscheinungsjahr: 2001
Entwicklungsteam: KnowWonder

Dieses Spiel wurde auf einem altem Pentium 3 mit 800 MHz und Windows 98 gespielt - kann sich noch jemand an den blue screen erinnern? Jedenfalls war es stellenweise ziemlich laggy. Naja, selber schuld :)

Harry sieht sehr comicmäßig aus und verbringt viel Zeit damit, Zaubersprüche zu lernen - aber wenn das jemals in einem Spiel angebracht war, dann wohl hier, in der Zauberschule von Hogwarts.

Harry Potter im 1. Schuljahr

Insgesamt lernt man fünf Zaubersprüche, die auch alle auf der selben Taste liegen - welcher Zauber angewendet wird, hängt von den Umständen ab: wenn es etwas zu öffnen gibt, wird der Öffnungszauber alohomora angewendet, wenn etwas bewegt werden soll der Spruch flipendo, wenn man etwas schweben lassen möchte wingardium leviosa usw.

Nebenbei wird auch die Storyline des Buches verfolgt, wenn auch stark gekürzt. Die wichtigsten Elemente kommen aber vor: Snape hinkt, Norbert schlüpft, Fluffy bewacht die Falltür, Malfoy nervt, der Troll hat's auf Hermione abgesehn, Harry schleicht im Unsichtbarkeitsumhang rum, fängt den Snitch und findet den Spiegel von Erised, außerdem gibt es Schokofrösche, Bertie Bott's Every Flavour Beans und Sammelkarten - und Voldemort kommt natürlich auch vor.

Ron und Hermione haben nicht viel mehr zu tun, als Harry zu sagen, welche Stunde als nächstes drankommt - aktiv ist immer nur Harry. Der verbringt viel Zeit damit, im Rahmen seines Unterrichts diverse Hindernis-Parcours seiner Lehrer(in) zu absolvieren (Challenges). Das ganze läuft ziemlich jump'n'run-mässig ab, Harry hopst auf schwebende Plattformen rum, springt über Abgründe, schiebt Kisten via flipendo durch die Gegend und darf auch ein paar Gegner niedermachen.
Er hat dabei relativ wenig Bewegungsfreiheit, Gelegenheit um Hogwarts zu erforschen gibt es kaum. Aber wenn man mal was machen kann, dann zahlt es sich aus: wann immer man Statuen oder Rüstungen schüttelt und Kisten plündert, gibt es eine Menge Bohnen. Ein paar davon kann man bei Fred und George gegen Sammelkarten eintauschen, im Großen und Ganzen sind sie aber nutzlos. Außer dass sie schön bunt sind und es Spaß macht, sie einzusammeln.

Zwischendurch gibt es auch ein paar Quidditchspiele, die sich jedoch als Qual erwiesen haben - von dem Talent, dass angeblich in ihm steckt, hat mein Harry nicht viel gezeigt. So gehörte denn auch das Fangen des Snitch zu den langwierigsten und anspruchsvollsten Aufgaben des Spiels. An Gegnern stirbt man kaum, sogar Voldemort ist schaffbar, wenn man mal weiß wie's geht. Die größte Gefahr, der man ausgesetzt ist, besteht darin, von Plattformen zu plumpsen.

Impressionen

Zur Steuerung: die funkt via Maus und Tastatur, die Tasten sind frei belegbar. Bis auf einige wenige Stellen, die stark an ein Konsolenspiel erinnern, war die Steuerung auch recht angenehm. Es gibt allerdings keine frei wählbaren Speicherpunkte, die werden vom Spiel vorgegeben. Und Intros und Zwischensequenzen können nicht abgebrochen werden - nervig vor allem beim Endkampf. Es gibt keine Schwierigkeitsstufen einzustellen, allerdings ist das Spiel auch relativ einfach - man merkt, dass es sich an ein eher junges Publikum richtet.
Die Grafik war für 2001 ganz ok, würde ich sagen, allerdings weiß ich nicht mehr genau, was 2001 gerade state of the art war.

Mit einem Bug musste ich mich auch rumschlagen: in einer Level werde ich vom Troll verfolgt. Ich fliehe erfolgreich, komme am Ende an und es wird schwarz. Recherche ergibt: es sollte nicht schwarz werden, sondern der Troll sollte gleich nach mir ankommen. Tut er aber nicht, der ist nämlich schon lange vorher irgendwo an einer Tür hängengeblieben. Und der letzte automatische Speicherstand stammt von der Stelle, als ich am Ende ankomme. Ich sah mich daher gezwungen, zu einem Cheat zu greifen der die freie Levelauswahl erlaubt, um die Troll-Level neu zu starten. Und diesmal schnell genug laufen, damit er mich nicht erwischt, dazwischen aber warten, bis er durch die Tür gefunden hat. Das hat wohl wer nicht ganz zu Ende durchdacht...

Dennoch: das Spiel hat größtenteils Spaß gemacht, leider war es etwas kurz. 6.5 Punkte auf meiner Liste.



Titel: Harry Potter und die Kammer des Schreckens
Erscheinungsjahr: 2002
Entwicklungsteam: KnowWonder

Nach dem kurzen Ausflug zum P3 habe ich für Teil 2 des Spiels doch wieder auf den Laptop zurückgegriffen, wo das Spiel dank seines Alters und seiner geringen Anforderungen nur so flutschte.

Im Großen und Ganzen hat man den graphischen Stil des ersten Teils beibehalten, Harry und auch die anderen haben sich kaum verändert. Hogwarts hat nun mehr Räume, die man aufsuchen kann, darunter auch das coole Treppenhaus mit den bewegenden Treppen und den vielen Portraits. Und es gibt wieder viele Geheimnisse zu lüften.

Harry lernt weitere Zaubersprüche, welche wieder anhand von Challenges eingeübt werden. Im zweiten Jahr sind das rictusempra, mit dem man Gegner angreifen kann, skurge, womit man Ektoplasma entfernen kann, diffindo, ein Spruch um Pflanzen anzugreifen oder zu entfernen und spongify - damit kann man Sprungteppiche aktivieren.
Außerdem lernt man auch die Herstellung eines Heiltrankes.

Harry Potter im 2. Schuljahr

Auch für Teil 2 gilt: in den Grundzügen folgt man der Storyline des Buches. Die Ankunft im Ford Anglia, Professor Lockhart, Zauberduelle, Polyjuice Potion, Leute werden petrifiziert, Aragog, Moarning Myrtle, Fawkes und Tom Riddle kommen vor und zum Schluss gibt es einen Showdown in der Kammer des Schreckens. Wie auch in Teil 1 wurde aber stark gekürzt und Harry wird auch hier immer alleine losgeschickt.

Es gibt wieder eine Menge Challenges mit Geschicklichkeits- und jump'n'run-Elementen. Zusätzlich bekommt man für gute Leistung Hauspunkte, welche regelmässig verglichen werden - wer vorne liegt, darf in den Bohnen-Bonus-Raum. Außerdem kann man an Zauberduellen teilnehmen.

Die Quidditch-Spiele sind anders als in Teil 1, man muss nicht spielen bis man den Snitch gefangen hat, sondern kann auch gegen die andere Mannschaft verlieren. Daneben gibt es ein reges Bohnentauschsystem, das von Fred und George aufgezogen wurde. Man kann Sammelkarten, Trankzutaten oder Quidditchausrüstung tauschen. Insgesamt ist das Spiel viel freier als der erste Teil: man kann fast das ganze Schloss erkunden

Impressionen

In Teil 2 erfolgt die Steuerung ebenfalls mit der Maus und der Tastatur, wobei die Tasten frei belegbar sind. Leider gibt es auch hier nur fixe Speicherpunkte, allerdings kann diese aufsuchen, wann immer man will. Auch die Zwischensequenzen lassen sich nun abbrechen.
Schwierigkeitsstufen gibt es ebenfalls nicht, allerdings war auch Teil 2 ziemlich einfach - wenn nicht zu einfach. Die Tränke tun hier noch ein übriges: nach dem Endkampf, der gleich im ersten Anlauf klappte, hatte ich noch an die 15 von 21 Heiltränken übrig.
Die Grafik war zwar im Stil ähnlich wie Teil 1, machte aber doch etwas mehr her, vor allem die Lichteffekte an den Fenstern.

Trotzdem hat Teil 2 Spaß gemacht, mehr noch als Teil 1, weil man sich so frei durch Hogwarts bewegen kann. Ein bisschen länger hat es auch gedauert. Daher 8 Punkte für die Kammer des Schreckens.



Titel: Harry Potter und der Gefangene von Azkaban
Erscheinungsjahr: 2004
Entwicklungsteam: KnowWonder

Das erste, was an Teil 3 auffällt, ist, dass die Figuren viel stärker ihren Filmvorbildern ähneln, als das bei den beiden Vorgängern der Fall war.
Außerdem ist man jetzt viel öfter zu dritt unterwegs, an manchen Stellen steuert man auch Ron oder Hermione.
Jeder Charakter hat seine eigenen Zaubersprüche zu lernen und Challenges zu meistern. Harry lernt expecto patronum gegen die Dementoren und glacius, einen Einfrierzauberspruch. Ron lernt carpe retractum, mit dem man eine Art magischen Haken wirft, an dem man Objekte heranziehen oder sich selbst hochziehen kann. Hermione lernt mit lapifors und draconifors Sprüche, mit denen sie einen Hasen bzw. einen kleinen Flugdrachen steuern kann. Diese neuen Sprüche können dann auch jeweils nur von dem Charakter eingesetzt werden, der sie gelernt hat. Daneben gibt es auch einige Stellen, an denen die Zauberkraft von allen dreien gleichzeitig benötigt wird, etwa wenn eine Truhe mit drei Schlössern gesichert wird.

Harry Potter im 3. Schuljahr

Wenn das Team zu dritt unterwegs ist, spielt man Harry, während die anderen beiden automatisch mitlaufen und mithelfen - das funktioniert auch überraschend gut, die beiden wissen durchaus, was sie zu tun haben. Auch Teil drei besteht in großen Teilen aus Geschicklichkeits- und jump'n'run-Elementen, mit ein bisschen Kampf.

Die Storyline wurde noch stärker gekürzt, als das bei den beiden vorigen Spielen der Fall war. Zwar kamen die Dementoren, Lupin, Buckbeak, Sirius und Pettingrew vor, aber nicht gerade sehr ausführlich. Snape, Trelawny, Cho, die Ausflüge nach Hogsmeade und Quidditch spielten gar keine Rolle mehr (letzteres stört mich nicht :)), die Marauder's Map kam zwar vor, war aber nur eine normale Karte des jeweiligen Stockwerks in Hogwarts - und nebenbei komplett unnötig, da es auf den einzelnen Stockwerken nicht annähernd genug Räume gibt, um sich zu verlaufen.

Hogwarts selbst wurde auch wieder stark verändert - aber so ist das wohl, bei magischen Gebäuden. Es gibt auch diesmal eine Menge geheimer Räume zu erforschen und Bohnen zu plündern. Fred und George haben diesmal sogar einen eigenen Laden eingerichtet, in dem man Bohnen gegen Sammelkarten, Kürbispasteten und Kesselkuchen tauschen kann. Außerdem kann man bei ihnen Passwörter kaufen, mit denen man weitere geheime Räume betreten und Abkürzungen durch Portraits benutzen kann.

Das Gebiet außerhalb ist diesmal viel größer, und man muss im Rahmen des Spiels auch drei Aufgaben erledigen: angriffslustige Bücher bändigen, angriffslustige Pixies bändigen und mit Buckbeak eine bestimmte Strecke entlang fliegen. Letzteres war verdammt nervig, da er nicht ganz einfach zu steuern ist, und die Ringe, durch die er durch muss, immer kleiner werden. Diese drei Aufgaben, das Bestehen der Challenges und Abschlussprüfungen und das Erhalten aller Passwörter von Fred und George gehören zu den Leistungen, die man erbringen muss, um das Schuljahr erfolgreich abzuschließen. Vor allem der letzte Punkt mit den Passwörtern ergibt hier nicht so viel Sinn...

Durch diese doch recht anstrengenden Aufgaben wirkt das Spiel zweigeteilt: einerseits die (kurze) Story mit Sirius, andrerseits die langwierigen Schulleistungen. Der erste Teil geht hier storymässig doch ziemlich unter.
Es gibt auch kein großes Finale wie in den ersten beiden Spielen, lediglich mit Peeves und den Dementoren muss man sich ein paarmal rumschlagen.
Man kann sich auch nicht mehr ganz so frei bewegen wie in den beiden vorigen Teilen, kaum geht man mal wo um eine Ecke, steckt man schon mitten in einer Challenge, die man nicht abbrechen kann.

Impressionen

Die Steuerung erfolgt wie in den beiden vorigen Teilen mit Maus und Tastatur, Tasten frei belegbar. Auch gibt es wieder nur fixe Speicherpunkte, aber wie in Teil 2 kann man diese aufsuchen, wann immer man will.
Die Challenges selbst waren nicht allzu schwierig, obwohl mir Harry schon das eine oder andere mal aus dem Eiskanal gerutscht ist. An der letzten Level mit Buckbeak habe ich mir dann aber die Zähne ausgebissen.
Die Grafik war, wenig überraschend, besser als in Teil 2. Die Challenges von Harry und Ron waren etwas düster, aber Hogwarts selbst, der Bereich im Freien und Hermiones Challenge im Glashaus waren sehr hübsch anzusehen.

Auch den obligatorischen Bug gab es: bei einer Challenge konnte Ron, wenn er zuvor einen bestimmten Geheimraum betreten hatte, nicht mehr zaubern.

Fazit: zwar ist es durchaus interessant, dass man jetzt Ron und Hermione bzw. stellenweise als Team spielen kann, aber durch die Zweiteilung in Story und Schule und das nervige Rumfliegen verliert das Spiel meiner Meinung nach einiges an Potential. Daher gibt es für Teil drei nur 7 Punkte.




Titel: Harry Potter und der Feuerkelch
Erscheinungsjahr: 2005
Entwicklungsteam: Electronic Arts

Teil 4 also. Electronic Arts, die bei den vorigen 3 Teilen nur Publisher waren, haben diesmal die Entwicklung übernommen. Und sich offenbar gedacht, dass es ausreicht, ein Konsolenspiel einfach 1:1 auf den PC zu portieren. In der Hoffnung, dass es schon gekauft wird, solange Harry Potter drauf steht.

Teil 4 gehört zu den von Reviews am schlechtesten bewerteten Spielen der Reihe, und zwar zurecht, es stellt unter den vier hier vorgestellten Spielen den absoluten Tiefpunkt dar. Das Spiel ist eine Zumutung.

Harry Potter im 4. Schuljahr

Nach einem kurzen Intro startet man auf dem Zeltplatz beim Quidditch-Weltcup, wo die Death Eater gerade Radau machen. Harry, Ron und Hermione müssen den Weg entlanglaufen und nebenbei ein paar Viecher kleinhauen.

Das erste, was im Vergleich zu den 3 Vorgängern auffällt: die Kamera folgt nicht einer Figur, sondern blickt von oben auf alle 3. Man kann nicht steuern, was man sehen will - das hat mitunter zur Folge, dass man geradewegs in Gegner oder in ein Feuer läuft, da man an manchen Stellen einfach nicht sehen kann, was direkt vor einem ist.

Zweitens: man kann nur mit der Tastatur (oder einem Gamepad) steuern, nicht mit der Maus. Die Tasten sind noch nicht mal frei belegbar, und schon die Menüführung, die mit Leertaste und Retourtaste funktioniert, nervt.
Die Steuerung der Figuren ist komplett schwachsinnig, da man auf der Tastatur nun mal nur 4 Richtungen hat: oben, unten, links und rechts. Durch die seltsame Kameraführung ist mein Gegner aber rechts oben - was nun? Wie soll ich meine Figur hinstellen, um ihn ins Visier zu bekommen? Es folgt also ein sehr wirres und zielloses Rumlaufen, mit gleichzeitigem Feuern von Flüchen, in der Hoffnung, dass einer trifft. Zum Glück sind die anderen beiden computergesteuerten Figuren etwas sicherer unterwegs, was ihre Koordination und Orientierung betrifft.
Ich bin nach Level 1 auf ein Gamepad umgestiegen, das kann man wenigstens in 8 Richtungen steuern - mit der Tastatur sinkt der ohnehin kaum vorhandene Spaßfaktor jedenfalls gegen Null.

Womit wir bei Punkt drei wären: man kann sich keinen Millimeter vom vorgegebenen Weg begeben. Man darf nur ganz genau da langlaufen, wo es vorgesehen ist. Es besteht keine Möglichkeit, Hogwarts zu erforschen, wie in den vorangegangenen Teilen. Mit Ausnahme eines kurzen Abschnitts am Anfang, der im Unterrichtsraum von Moody stattfindet, läuft der Rest des Spiels nur im Freien oder anderen untypischen Orten statt: auf den Dächern, im verbotenen Wald, in der Kanalisation, im Gewächshaus... Das ganze Spiel ist in einzelne Levels unterteilt, und innerhalb dieser Levels kann man dann im Prinzip nur das machen, was vorgegeben ist.

Viertens: man hat nun 3 Tasten, die mit Zaubern belegt sind: eine Taste ist mit accio belegt, dem Herbeirufen von Objekten - in diesem Spiel hauen die Bohnen nämlich ab. Eine weitere Taste ist mit Flüchen, also Angriffszaubern, belegt - welcher angewendet wird, ist zufällig. Die dritte Taste ist mit Zaubern belegt, dazu zählen z. B. carpe retractum um Tore aufzuziehen oder Pflanzen zu schleudern, wingardium leviosa um Dinge rumschweben zu lassen oder herbivicus um Seerosenblätter zu öffnen.

Fünftens: mit Ausnahme von Mr. Weasly, der am Anfang einen kurzen Auftritt hat, Moody, dessen Stimme einem Anweisungen gibt, und Cedric, der bei der 3. trimagischen Aufgabe kurz auftaucht - und natürlich Voldemort ganz zum Schluss - , gibt es keine anderen bekannten Charaktere im ganzen Spiel. Die drei laufen die ganze Zeit über alleine rum - und sind dabei nur bedingt intelligent. An jedem Tor, an dem wir vorbeikommen, wollen die beiden anderen carpe retractum machen, auch wenn das Tor schon längst offen ist und sie sich damit nur wieder einschließen.

Sechstens: dieser Punkt ist zur Abwechslung nicht ganz negativ. Man kann vor jeder Level auswählen, wen von den dreien man spielen möchte. Und man hat auch die Möglichkeit, die anderen beiden Charaktere von realen Personen spielen zu lassen, wenn man denn jemanden findet, der sich diese Qual antun will.

Siebtens: anstatt Sammelkarten von berühmten Zauberern und Hexen kann man nun die Bohnen gegen solche tauschen, die die Fähigkeiten der Charaktere beeinflussen. Von diesen kann man vor jeder Level drei pro Charakter auswählen. Es gibt z. B. Karten, welche die Kraft, den accio-Zauber oder die Flüche verstärken, Dreifachfluch, Fluchkaskade oder Karten, welche Vorteile gegen bestimmte Gegner bewirken.
Diese Idee ist ganz nett, aber das ständige Karten zuteilen ist nervig, und viele Karten werden nach kurzer Zeit auch nutzlos (was helfen mir diverse +10 Kraft Karten, wenn ich schon längst eine mit +60 habe?).

Impressionen

Wie läuft das Spiel nun eigentlich ab? Nach den Randalen beim Quidditch-Weltcup und dem Tutorial bekommt man weitere Aufgaben von Moody. Man muss in einem bestimmten Gebiet sogenannte Trimagische Schilde finden - diese sind Voraussetzung, um weitere Gebiete mit neuen Schilden freizuschalten. In jedem Gebiet befinden sich um die 10 Schilde. Kaum hat man ein trimagisches Schild gefunden, ist die Level beendet. Und man muss sie nochmal starten, um das nächste trimagische Schild zu finden. Muss ich erwähnen, dass dann alle Gegner wieder da sind, alle Hindernisse wieder beseitigt werden müssen? Das ganze Spiel besteht also daraus, die selben Level mehrmals zu spielen - insgesamt gab es davon nur vier: die Dächer, den Wald, die Kanalisation und das Gewächshaus.
Dazwischen gibt es die drei trimagischen Aufgaben, die Harry alleine meistern muss. Diese sind halbwegs einfach zu lösen, da jede Aufgabe mehrere automatische Speicherpunkte hat, sodass man nicht immer von vorn beginnen muss.

Daneben gibt es auch noch Moodys Herausforderungen, das sind bestimmte Aufgaben, die innerhalb einer bestimmten Zeit gelöst werden müssen, wie etwa das Erledigen von 10 Sumpfkettlern mit dem Spruch avifors. So weit, so gut, wäre da nicht ein Problem: um einen Gegner via avifors zu töten, muss ich ihn zuerst mit einem Fluch auf den Rücken drehen, dann mit einem Zauber in die Luft heben. Und dann muss einer der anderen beiden auf die Idee kommen, den Fluch avifors auf den schwebenden Gegner anzuwenden, bevor der wieder runterfällt. Wie toll klappt das wohl bei zwei computergesteuerten Mitspielern? Ebenso das Sprengen von Hindernissen mit explosiven Kesseln: die andern beiden stehen einfach rum und tun nichts!

Moodys Herausforderungen sind zwar optional, aber auch im Spiel selbst gibt es ähnliche Momente: wenn ich nicht genügend Kraft habe, brauche ich eine zweite Person, um mir beim Runterziehen einer Zugbrücke zu helfen - aber die andern beiden kloppen lieber auf ständig nachkommende Gegner ein. Alleine kann man solche Stellen kaum bewältigen, ich musste teilweise zwei Charaktere aktivieren und dann beide gleichzeitig, einen via Tastatur, den anderen via Gamepad, steuern, um solche Probleme zu lösen. Nichts gegen Multitasking, aber ohne Extra-Hände ist das eine verdammt anstrengende Angelegenheit.

Was die Storyline betrifft: die war diesmal so gut wie gar nicht vorhanden. Ok, es gab die Randale am Anfang, aber keine Erklärung wieso und warum. Dann tauchte Moody auf, und verlangte, dass man trimagische Schilde sammelt, die im Buch keine Rolle spielen. Diese sammelt man an Orten, die im Buch ebenfalls nicht vorkommen (wie etwa auf den Dächern, der Kanalisation oder dem Gewächshaus). Die drei trimagischen Aufgaben kommen vor, allerdings ohne irgendwelche Hintergrundinformationen. Am Ende landet man bei Voldemort, den man besiegen muss. Und dann ist Schluss - Moody wird nicht mehr erwähnt.
Wenn man weder Buch noch Film kennt, hat man keine Möglichkeit, sich hier die Handlung auch nur annähernd zusammenzureimen.

Impressionen

Die Steuerung war, wie glaub ich schon deutlich rüberkam, eine Katastrophe, und dass man nicht mal die Tasten frei belegen kann ist eine Frechheit. Überhaupt gab es keine Möglichkeit, irgend etwas zu konfigurieren, weder Grafik noch Sound.
Man kann zwar zwischen automatischem und manuellem Speichern wählen, aber letzteres funktioniert, soweit ich das mitbekommen habe, auch nur an bestimmten Stellen.
Die Grafik an sich war zwar ganz ok und übertraf die Vorgänger, war allerdings viel düsterer als die ersten drei Teile.

Bugs... nun ja, hier könnte man diskutieren. Wenn man zwei aktive Charaktere hat, können sich diese nicht so weit voneinander entfernen, dass einer von beiden aus dem Bild laufen würde. Entfernen sie sich zu weit voneinander, bleibt einer stehen und ruft die anderen zu sich. Mit zwei aktiven Charakteren bin ich dabei in einer Situation geraten, in der beide durch einen Zaun getrennt sich so ungünstig "verkeilten", dass danach beide fest hingen und ich mich überhaupt nicht mehr weiterbewegen konnte.
Und dann waren noch die beiden nicht-aktivierten Charaktere, die ständig Tore schließen und Steine heben wollten, ob es Grund dazu gab oder auch nicht.

Insgesamt war dieses Spiel ein Reinfall: fürchterliche Kameraführung, miserable Steuerung, keine Storyline, die selben Levels immer und immer und immer wieder... man fragt sich wirklich, was sich die Leute dabei gedacht haben. Oder ob sie überhaupt irgendetwas gedacht haben. Dieses Spiel war jedenfalls eine Beleidigung für die bisherige Reihe, die ja gar nicht so schlecht gelungen war, und eine Zumutung für alle, die es gekauft haben. Naja, was kann man von EA auch schon erwarten, außer monitären Interessen? Qualität und Spielspaß jedenfalls nicht.

3.5 Punkte.